Madagaskar oder eine unfassbar schöne Reise
Jeder der schon einmal – wie ich – das große Glück hatte, mehrere Monate in einem Land zu verbringen, weiß, dass es am Ende der Reise unzählige Geschichten und spannende Abenteuer gibt, die es verdient haben erzählt zu werden.
Ich möchte euch an dieser Stelle eine für mich ganz besonderen Begegnung mit den Menschen Madagaskars erzählen. Diese hat mich sehr berührt und mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, Freude ins Leben anderer Menschen zu bringen:
Nachdem ich mit meinem besten Freund Felix drei Monate lang mit dem Fahrrad den kleinen Inselstaat Madagaskar mitten im Indischen Ozean durchquert hatte, neigte sich unsere Zeit dem Ende entgegen. Wir beschlossen daher uns als Belohnung noch ein wenig Erholung zu gönnen. Daher machten wir uns mit einer sogenannten Piroge (ein traditionelles Boot, das aus nur einem Stamm gefertigt wird) über den Wasserweg auf zum kleinen Ort „Anakao“, der uns mit seinen wunderbaren Sandstränden und einem herrlichen Ausblick auf das türkisfarbene Meer empfing.
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[gdlr_quote align=“center“ ]In einer kleinen, soliden Holzhütte fanden wir für die nächsten Tage ein tolle Unterkunft und genossen die Ruhe und die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen.[/gdlr_quote]
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Der Zyklon in Madagaskar
Was wir jedoch nicht wussten:
Über dem Meer hatte sich in den letzten zwei Tagen ein schweres Unwetter zusammengebraut, das sich innerhalb kürzester Zeit zu einem heftigen Zyklon entwickelte und uns, wie die restlichen Bewohner des Dorfes, gefangen hielt und uns seine zerstörerische Gewalt durch heftige Regenfälle und orkanartige Winde spüren ließ.
Nachdem wir eine bange und schlaflose Nacht in unserer Holzhütte verbracht hatten, standen wir am nächsten Morgen vor den Ausmaßen der Verwüstung. Viele Häuser des Dorfes waren zum Teil komplett zerstört worden und die Menschen standen sprichwörtlich vor dem Nichts und mussten nun damit beginnen ihre Häuser neu aufzubauen oder zu reparieren. Und, auch wenn wir nicht beim Fällen der Bäume und beim Instandsetzen der Häuser behilflich sein konnten, so konnte ich doch mit ein paar einfachen Luftballonhüten, ein Lächeln auf das Gesicht der Kinder (und auch der Erwachsenen :-)) zaubern und sie so für einen Moment vergessen machen, dass sie gerade einer heftigen Naturkatastrophe auf Madagaskar entgangen waren.
Auf dem Bild Nummer 6 könnt ihr einen der riesigen Sisalbäume sehen, den der Vater der beiden Jungen kurze Zeit später abgeholzt hat und ihn dann, gemeinsam mit seinen glücklich grinsenden Söhnen, zurück zum Dorf transportiert hat, um dort mit dem Bau zu beginnen.